Flyers Headcoach Sebastian Waser im Interview mit TIPS
„Ich verlange die „Blue Collar”-Mentalität. Harte Arbeit im und für das Spiel”
Waser: Ich verlange eine sehr moderne Version des Basketballs: Das heißt offensiv und defensiv Druck ausüben. Ich will, dass hart verteidigt wird und mit Tempo und Aggressivität gespielt wird. Die Zuseher müssen das Gefühl haben, dass die Mannschaft in jeder Phase alles gibt. Es gibt bei mir kein Hängen lassen. Fünf Leute verteidigen gemeinsam und setzen den Ball und damit den Gegner unter Druck. Und das von der ersten bis zur letzten Sekunde. Offensiv wird es kein „Run and Gun”-Spiel sein, aber ich bevorzuge auch hier den schnellen Wurf. Es geht darum den richtigen Wurf zu kreieren. Wenn das in den ersten acht Sekunden der Angriffsuhr ist, dann ist das so. Wir werden daran arbeiten, jedoch werden sicher am Anfang Fehler passieren. Ich glaube, dass es für die Zuseher ein attraktives Spiel sein wird. Ich verlange die „Blue Collar”-Mentalität. Harte Arbeit im und für das Spiel.
Tips: Und die Zuseher sind in den letzten Jahren nicht gerade mehr geworden?
Waser: Wels hat so viel Potential. Das wollen wir heben. Deswegen werden wir auch vermehrt Aktionen mit den Spielern starten. Ich bitte aber um ein bisschen Geduld, bis alle in Wels angekommen sind. Aber wir wissen wo wir hin wollen. Es muss einfach wieder „in” sein zu einem Spiel der Flyers zu gehen. Das Team werden wir so trainieren, dass sie es mit Leistung und Einsatz zurückzahlen. Es geht nur um die harte Arbeit, die dann auch anerkannt wird.
Tips: Im Nachwuchsbereich waren Sie in Vorchdorf sehr erfolgreich. Wels ist Ihre erste Station als Profi-Trainer plus Sportdirektor Posten. Warum sind Sie gerade nach Wels gegangen?
Waser: Die Vorrausetzungen mit der Trainingshalle, mit den Fans und den Sponsoren ist hervorragend. Die muss man noch mehr nützen und ausbauen. Das ist in den letzten Jahren einfach nicht genug passiert. Ich will, dass es für jeden jungen Spieler in Österreich das Ziel wird, in Wels zu spielen. Wir wollen das Sprungbrett für Karrieren der hungrigen, arbeitswilligen und besten Talente Österreichs sein. Dasselbe gilt auch für die Legionäre. Wilson ist genauso ein Beispiel. Er kommt frisch aus dem College und hat hier die Chance sich zu beweisen. Wir wollen Spieler mit Willen und Biss sich weiterzuentwickeln. Wels hat hier eine gute Infrastruktur, die man nutzen muss.
Tips: In Vorchdorf waren Sie mit Nachwuchsmannschaften österreichischer Meister. Wird der Nachwuchs nun forciert?
Waser: Die Nachwuchstitel waren schön, doch entscheidend ist der Erwachsenen Bereich. Die Kernfrage speziell für einen Bundesligisten wie uns muss lauten, Wie viele Spieler haben wir entwickelt? Welcher Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ist „ready” für das nächste Level? Wir wollen Spieler entwickeln, die sich auch dann im Profi-Bereich durchsetzen. Erfolge im Nachwuchs sind toll und wichtig für den Verein. Der Schritt zum Profi ist dann der wichtige und große. Da wollen wir helfen. Für Österreicher aber auch für Talente aus dem Ausland.
Zur Person:
Sebastian Waser ist 31 Jahre alt, geboren am 21. Dezember 1985. Seit 20 Jahren ist er im Basketball tätig. Zuerst als Spieler bei den Gmunden Swans (U16 bis Bundesliga), dann als erfolgreicher Trainer in Vorchdorf. Er ist auch im oberösterreichischen Verband tätig und trainiert das U14-Nationalteam. Daneben absolvierte Waser ein Medienwissenschaftsstudium.