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Doppelte Ehre für die Raiffeisen Flyers!

Eine besondere Ehre wurde zwei Akteuren der Raiffeisen Flyers zu Teil. Headcoach Sebastian Waser wurde zum “COACH OF THE YEAR” und Kapitän Christian von Fintel zum “DEFENSIVE PLAYER OF THE YEAR” gewählt.
Noch nie zuvor wurden diese Auszeichnungen Welser Coaches oder Spielern zugesprochen und zeigt welch Entwicklung das Team aus Wels die letzten Jahre nahm.
Bislang gelang es mit Armin Woschank und Davor Lamesic nur 3 Spielern aus Wels einen Award einzuheimsen. Sie wurden jeweils zum Most Austrian MVP gewählt! Als Legionär erhielt Ricky Moore den Finals MVP 2009!

Aus diesem Grund haben wir die Beiden aktuellen Award-Gewinner zum Interview gebeten:

Lieber Sebastian, herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung „Coach of the Year“ der Saison 24/25. Was bedeutet dir diese Auszeichnung?

Sebastian: „Es ist eine tolle Bestätigung für unsere gute Arbeit im Laufe der regulären Saison und im Cup Bewerb. Ich bedanke mich allen Coaches und Kapitänen für Ihre Stimme.

Du kamst als absoluter Newcomer in die Liga und bist mittlerweile der am längsten dienende Coach der Liga und gehst im Herbst in deine 9. Saison als Headcoach der Raiffeisen Flyers. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung über diesen langen Zeitraum die auch zu diesem Erfolg führte? Zumal du ja nicht nur das Amt des Coaches bei den Flyers ausübst.

Sebastian: „Es war bis dato eine tolle Zeit, in der ich viel lernen durfte. Man gab mir hier in Wels die Chance  meine Spielidee und meine Vorstellungen von Basketball auf höchstem Niveau in Österreich umzusetzen. Bei dieser geht es nicht nur um Resultate und Titel sondern auch darum Spielern aus dem In- und Ausland auf das nächste Level zu verhelfen. Das kann der Traum “vom Nachwuchsspieler zum Profi”  oder eben der Sprung vom Legionärs-Rookie in eine Top-Liga in Europa sein. Beispiele wie eben Elvir Jakupovic oder Tylan Birts, der zu einem der besten drei Verteidiger in der FIBA Champions League vor wenigen Tagen gewählt wurde, zeigen, dass dieser Weg funktionieren kann. Wenn wir zusätzlich noch um Titel mitspielen wie in den letzten beiden Cup-Bewerben, freut das natürlich doppelt. Möglich ist das natürlich nur durch ein tolles Teamwork zwischen der sportlichen Abteilung, die ich anführe und dem Management rund um Michael Dittrich. Jeder bringt seine Stärken ein und am Ende profitiert der Verein dadurch.”

Es ist eine Auszeichnung bei der rein Headcoaches der anderen Teams und deren Kapitäne abgestimmt haben. Wie stehst du in Kontakt mit deinen Kontrahenten?

Sebastian: „Mit dem einen mehr, mit dem einen weniger. Je mehr eine Saison in die Zielgeraden geht, desto mehr fokussiert man sich auf sein eigenes Team und der Kontakt nimmt ab. Im Sommer ist der Austausch intensiver. Die BSL ist ein sportlich fairer Wettkampf, bei dem sich Coaches und Spieler auf Augenhöhe begegnen.”

Die Saison verlief unglaublich erfolgreich vielen Siegen und tollen Highlights, auch wenn jeweils im entscheidenden Moment (Cupfinale u. Playoffs) das Quäntchen Glück nicht auf der Seite unseres Teams war. Was sind deine persönlichen Schlüsse daraus?

Sebastian: „Erstmals muss man der Mannschaft zu einer tollen Saison gratulieren. Von September bis April war man immer voll fokussiert und das trotz der einen oder anderen mittelschweren Verletzung. Man hat nie aufgegeben und viele knappe Spiele gewonnen. Ich denke, dass das die Mannschaft ausgezeichnet hat. In den Playoffs mussten wir vor allem dem “Traum vom Platz 1″ geschlagen geben. Das soll heißen, dass wir viel Kraft aufwenden mussten um diese Top Position zu halten bzw. zu erobern. Kombiniert mit den Verletzungen und den gängigen Verschleißerscheinungen einer langen Meisterschaft, hat uns das am Ende wahrscheinlich einen besseren Playoff-Run gekostet. Ob man daraus ableiten sollte, in Zukunft weniger Wert auf die reguläre Saison zu legen, weiß ich aber nicht zu 100%.”

Chris: „Als Sportler lebst und wächst du daran, wie sehr du Erfahrungen zum einen erfahren darfst, aber auch verwerten kannst. Was ich damit meine ist, dass du dich selbst in Situationen bringen musst in denen du neue Erfahrungen sammeln kannst. Dann musst du aber auch bereit sein diese zu verarbeiten und daran zu wachsen. Dieser Weg geht nur mit Selbstkritik.
Wir als Spieler, Team, Organisation haben uns in diesem Jahr „oben“ etabliert. Das war wichtig und macht mich stolz. Am Ende hat uns die Ruhe und Finesse gefehlt. Aufgrund von Verletzungen haben uns bei der Ausbildung dieser Attribute wichtige Wochen von Schlüsselspielern gefehlt. Ich weiß jetzt, dass ich diesen Prozess als Kapitän schneller voran treiben muss.“

Lieber Chris, herzliche Gratulation zu deiner Auszeichnung „Defensive Player of the Year“! Was bedeutet dir diese Auszeichnung?

Chris: „Vielen Dank. Diese Auszeichnung bedeutet mir einiges. Defensive und Energie sind die Attribute, welche mir vor 16 Jahren die Möglichkeit gaben Profi zu werden. Der Award steht für mich für einen langen Weg aber auch für einige weitere Schritte. Es freut mich, dass ich meinen Spielstil in der BSL etablieren konnte.“

Ein individueller Award zeigt auch wie sehr du in dieser Disziplin aufgefallen bist. Seit dem du in Wels bist lebst du nicht nur für diese Aufgabe sondern verkörperst auch mit diese Einstellung den Club. Was glaubst du zeichnet sich besonders aus und wie kannst du das an weitere Generationen weitergeben?

Chris: „Vor 5 Jahren haben die Flyers in mir etwas gesehen, was in ihr System passen könnte. Ich als Spieler habe eine Möglichkeit in Coach Wasers Spielsystem gesehen. Etwas tiefer zeigte sich dann die „harte Arbeit“-Mentalität des Clubs und der Verantwortlichen. Ich wusste dass ich hierher passe. Und auch das möchte ich weitergeben, „nichts ist selbstverständlich, auch nicht im Sport. Investment, für, und Respekt, vor, einer Situation sind elementar“.
Dies sind auch meine Attribute die ich gerne weitergeben und vorleben möchte. Ich bin dankbar und stolz Basketball zu spielen. Dafür investiere ich jeden Tag. Wenn ich davon etwas an kommende Generationen weitergeben kann, dann bin ich glücklich.”

Nun erleben wir ein rein burgenländisches Finale. Mit dabei auch die Dragonz die nach den Flyers nun auch die Swans aus dem Bewerb warfen. Am ersten Blick fast unglaublich, oder doch nicht? Wie seht ihr das Ganze?

Sebastian: „Erstmals Gratulation nach Eisenstadt. Sie haben sowohl gegen uns als auch gegen Gmunden verdient gewonnen. Aufgrund der Jugend des Clubs und der Stadt in der BSL, ist eine Überraschung, ja. Wenn man jedoch den Kader der Dragonz genauer analysiert, sieht man dass kein “Underdog-Team” im herkömmlichen Sinn ist. Sie haben ihren Kader Monat für Monat umgebaut und sind am Ende mit 7 Legionären am Start. Die meisten sind Schlüsselkräfte aus den USA. Diesen Luxus hätten viele andere Teams gerne. Kombiniert mit der “Underdog-Rolle” sind sie dadurch natürlich Brand gefährlich und können auch Oberwart im Finale fordern.”

Chris: „Eisenstadt war zu keinem Zeitpunkt der Saison leicht zu spielen. Selbst mit einem stark dezimierten Kader, zu Beginn der Saison, haben sie uns einen harten Kampf geliefert. Überraschung ist für mich das falsche Wort, eher ist ihr Erfolg eine deutliches Zeichen wie stark das Momentum im Sport sein kann. Sie haben sich in Richtung der Playoffs in einen Rausch gespielt und reiten seither auf dieser Welle. Das respektiere ich sehr, auch wenn es schmerzt, dass wir diesen Flow nicht brechen konnten.”

Zum Abschluss. Bitte gebt uns einen kurzen Ausblick auf den Sommer und die Planungen für die kommende Saison.

Sebastian: „Wir sind bereits mittendrin in der Kaderzusammenstellung für die kommende Spielzeit. Nach so einer guten Saison, speziell im individuellen Bereich, wird es sehr schwer sein, alle unsere Leistungsträger an Bord zu halten. Wir führen gute Gespräche und ich bin zuversichtlich, dass wir im August mit einer hungrigen und guten Mannschaft in die Vorbereitung starten werden.”

Chris: „Der Sommer ist dafür da um besser zu werden [grinsend]. Meine Planung für nächstes Jahr ist einfach, „ich greife mit den Flyers ganz oben an“. Danke an das ganzen Management, Coach und Sponsoren für euer Investment und den Aufwand. Lasst uns alle unterstützen für ein gemeinsames Ziel !”

Vielen Dank für eure Zeit und weiterhin alles Gute!

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